Vernissage: Do. 28. August 2025, 19:30 Uhr
Eröffnende Worte: Rektorin BRIGITTE HÜTTER, Kunstuniversität Linz (angefragt)
Eröffnungsbeitrag: SEVERIN STANDHARTINGER - eigene Texte zum Thema
Ausstellung bis Sa. 4. Okt., 12:00 Uhr
Öffnungszeiten: Fr. 15 - 18.00 Uhr / Sa. 10 - 12.00 Uhr
Fotocredit: Walentina Ammann_close to home
Fotocredit: Ruth Größwang_work in progress
ORDNUNG IST DAS HALBE LEBEN – eine Redewendung, scheinbar harmlos, aus dem familiären Sprachgebrauch der Großmutter.
Doch unter der Oberfläche liegt eine Geschichte, geprägt von Angst, Kontrolle und dem Weiterwirken unausgesprochene Erfahrungen. Die Ausstellung nähert sich dem Einfluss diktatorischer Strukturen auf das Private und Persönliche – und der Frage, wie sich Traumata durch Generationen hindurch fortschreiben, oft unbewusst, oft körperlich spürbar. Erinnerung wird hier nicht als klare Erzählung, sondern als Fragment, als Körperzustand, als Stimmung erfahrbar. Zwischen Sichtbarem und Verdrängtem entsteht ein Raum, in dem sich emotionale Landschaften entfalten: erstarrt, überformt, aufgewühlt – und doch seltsam vertraut. Die Arbeiten reflektieren, wie Ordnung als Schutz versprochen wird, aber auch als Zwang empfunden wer den kann. Wie das Unsichtbare weiterwirkt, in Sprache, Gesten, in der Art, wie Körper sich halten. Und wie schwer es ist, aus dem zu sprechen, was nie offen ausgesprochen wurde.
Walentina Kaja Ammann, 2001 in Wien geboren, ist eine Kunststudentin mit den Schwerpunkten Medienkunst und ortsbezogene Installation. In ihren Arbeiten kehrt sie thematisch immer wieder zu den Themen Familie und intergenerationalem Trauma zurück und stellt sich hierbei Fragen nach Zugehörigkeit und den Grenzen der eigenen Identität. Nach ihrer Ausbildung zur Grafikerin an der Höheren Graphischen Bundes-Lehr-und Versuchsanstalt in Wien begann sie 2020 ihr Studium der Experimentellen Gestaltung bei Anna Jermoleawa an der Kunstuniversität Linz.
Seit 2023 erschließt sie sich das Medium Performance durch Bühnenauftritte als ihr Drag Alter Ego Sal Valentino. Als solcher stand sie schon in der Kapu/Linz, bei der Veranstaltungsreihe from Kings to Queens, sowie im WUK/Wien als Teil einer Drag Wrestling Mannschaft auf der Bühne.
Ruth Größwang, geboren in Ried im Innkreis, lebt und arbeitet in Wien und Linz. Nach dem Lehramtsstudium begann sie, Experimentelle Gestaltung an der Kunstuniversität Linz bei Anna Jermolaewa zu studieren. Ihre Arbeiten wurden u. a. im OK Linz, bei Phileas Wien, im Rahmen der Kulturhauptstadt Bad Ischl sowie bei Ausstellungen in Rumänien, der Schweiz und Slowenien gezeigt. Sie beschäftigt sich mit psychologischen, historischen und ökologischen Zusammenhängen und arbeitet oft mit organischen Materialien wie Latex oder Algen.
2023 erhielt sie den Talentförderpreis des Landes Oberösterreich, 2024 das Fohn-Stipendium und 2025 eine Nominierung für das Ö1 Talentestipendium.
Severin Standhartinger, 1997 in Linz geboren ist bildender Künstler und Dichter. Seit 2021 studiert er bildende Kunst in der Klasse für Experimentelle Gestaltung. Er lebt und arbeitet in Linz. Seine Praxis bewegt sich zwischen Installation, Malerei, Sound, Sprache, Performance, Photographie und Video. Persönlich-psychologische Formfindungsversuche, sozial-politische Fragestellungen und ontologisch-epistemologische Spiele überlagern einander, um zu neuen fragilen Konstruktionen zu verschmelzen.