"körper und welten"  Paul Josef Osterberger

Paul Josef Osterberger ist 1987 geboren und in einer Kunst- und Kulturschaffenden Familie aufgewachsen, sein Vater Paul ist Metallplastiker, seine Mutter Christine Sängerin und bildende Künstlerin. Paul junior hat früh sein eigenes Interesse für die Kunst entdeckt und schon als Kind Objekte hergestellt.

Er ging nach Steyr an die Fachschule für Kunsthandwerk, wo er zum Kunstschmied und Metallplastiker ausgebildet wurde. Das Metall allein als Werkstoff war ihm aber, wie er selbst es ausdrückt, zu dunkel, zu kalt in seiner Ausstrahlung, so wählte er als zweiten Ausbildungsschritt die Glasfachschule im deutsche Zwiesel, die er 2008 als Glasmacher abschloss.

In den folgenden Jahren baute Paul sein Glasatelier in Riedau auf, er heiratete und hat inzwischen 2 Kinder.

Die Skulptur am neuen Kreisverkehr in Riedau stammt aus seiner Hand, er ist Mitglied der IKG und beteiligt sich an  Symposien und Ausstellungen. Gemeinsam mit seinen Eltern betreibt er das atelier 3 klang in Riedau.

In den letzten Jahren  entwickelt Paul Osterberger  seine eigene Glascollagetechnik und geht auch in der Herstellung und im Design  von Gebrauchsglas seine eigenen Wege, so arbeitet er vorwiegend mit Altglas und Glasabfällen, die er „upcyclet“ , also zu einem hochwertigeren  kunsthandwerklichen Gegenstand wiederverwertet.

Neben diesem kreativen - ,  aber doch Brot-Beruf, hat Paul Osterberger vor einigen Jahren vermehrt wieder begonnen, als Plastiker künstlerische Objekte zu schaffen. Er entwickelt seine eigene Technik der Verbindung  von Metall und Glas, die meisten der Objekte dieser Ausstellung sind so entstanden, dass zuerst der Metallrahmen gefertigt und im letzten Schritt erst der Glaskörper eingeblasen wird. Er ist ein Tüftler und auch an den  Details sieht man sein handwerkliches Können. Genaueres über seine Technik erklärt Paul sicher gerne, auch ein Besuch in seinem Atelier in Riedau lohnt sich!

Er nennt die heutige Ausstellung „körper und welten“ , seine Objekte gemahnen oft an fremdartige Wesen oder Planeten, die durchaus auf imaginierten fremden Welten ihren Platz fänden, man weiß nicht – sind es Relikte unbekannter Zivilisationen  oder sind es Bilder einer  nicht so fernen  Zukunft, in der Mensch und Maschine symbiotische Beziehungen als Cyborg eingehen. Das Metall übernimmt den Part des Rückgrads oder eines Exoskeletts, das Glas steuert in seiner Plastizität und Lebendigkeit die organische Form bei.

 Er knüpft an die kreativen Impulse seiner Kindheit an – sucht dabei die Freiheit von vorgegebenen ästhetischen Normen von damals und das spezielle Gefühl dabei, vielleicht auch den Spielerischen Aspekt daran und findet so zu seinem authentischen Ausdruck.

Ich bin schon gespannt auf seinen weiteren künstlerischen Weg und wünsche ihm alles Gute dafür!

Sigrid Kofler November 2015