variatio delectat

Herta Kirchberger,  Zell an der Pram

 

Kirchberger beschäftigt sich in ihren Fotoarbeiten vorwiegend mit der Natur und zeigt sie uns aus neuen, unerwarteten Blickwinkeln.

 

Eröffnung 4.2.2010,  bis 27.2.

 

Einführung Sigrid Kofler

 

Viele Menschen suchen heute als Ausgleich zu den oft ökononischen Zwängen des Alltags den Ausgleich in kreativer Tätigkeit. Viele Menschen malen zu ihrem Vergnügen oder musizieren, und widmen diesem Hobby einen kleineren oder Größeren Teil ihrer Freizeit.

Die Ergebnisse spiegeln das Talent und den Grad der Beschäftigung mit der Materie.

 Die Fotografie ist heute zu einem Massenphänomen geworden, doch auch hier gilt dasselbe.

 Ich möchte ein paar Worte über Herta Kirchbergers Leben und ihre Fotoarbeiten erzählen:

Herta Kirchberger aus Zell an der Pram machte im Betrieb ihres Vaters zuerst eine kaufmännische Lehre, dann die Sägewerkerlehre, dann die Müllerinnenlehre und übernahm den Betrieb .

Die Mühle war bis 1992, das Sägewerk bis vor wenigen Jahren in Betrieb. Sie hat in den Jahren, die ich sie kenne, ein Geschäft aufgebaut, das zu Anfang vor allem Holzspielzeug vertrieben hat – oft aus kleinen Kunsthandwerksbetrieben oder von Kunsthandwerkern – die sie und ihre Schwester suchten. Heute ist die Produktpalette breiter, man bekommt auch fair Trade Produkte und alle möglichen Holzbezogene Produkte dort. Mich hat an ihr von Anfang an ihre Offenheit und ihre Begeisterung für das Handwerk und die Kunst beeindruckt. Doch zur Fotografie:

 Mit 14 Jahren machte sie mit der Kamera ihres Vaters das erste Foto – keine Personen, keine Landschaft, nein, sich schlich sich zum Lagerfeuer und machte davon ein Bild. Das gelang nicht schlecht, damals noch sw, und seither fotografiert sie.

1974 wurde im Anschluss an einen Fotokurs im Schloss Zell an der Pram der Fotoclub Riedau/Zell gegründet, Herta Kirchberger war Gründungsmitglied.

Seit 2005 fotografiert sie digital, aber sie bearbeitet die Fotos grundsätzlich nicht – also alle Bilder, die Sie heute hier sehen, hat Herta Kirchberger genau so entdeckt und für uns festgehalten. Und das ist vielleicht das, was man als gute Fotografin als Talent mitbringt – den offenen Blick.

 

Sie ist eine „schnelle“ Fotografin, und sie hat die Kamera immer dabei, oft eingestellt auf eine kurze Belichtungszeit, um sie – am Traktor oder zwischen dem Schneeschaufeln ganz schnell einsatzbereit zu haben.

 Ihre Motive findet sie meist in der Natur, die sie liebt, in der sie viel wandert, und sie findet die ausgefallensten Ansichten in ihrem unmittelbaren Lebensbereich und Umkreis. Keine der hier gezeigten Aufnahmen stammt von weiter weg als etwa 100 km –

 Ich freu mich sehr, dass Herta Kirchberger ihre Arbeiten zeigt – sie hat mir zuerst gesagt – se sei ja keine Künstlerin – aber ihre langjährige Beschäftigung mit der Fotografie und ihre Liebe zu dieser Ausdrucksform – Amateur kommt ja von amare, lieben -  bestimmt die Qualität der Arbeiten, und darauf kommt es an.

 

Sigrid Kofler Februar 2010