gedanken waschen

Nathalie Bernard & Simone Wiederkehr, La Chaux de Fonds, CH,Zeichnungen, Malerei, Skulpturen und Objekte

frisch gewaschene Gedanken können bei einem Glas Wein am 8. November ab 20 Uhr mit ihnen ausgetauscht werden.

 

10. Nov. – 4. Dezember 07

Einführung Sigrid Kofler

 

gedanken waschen

 

Comment lave-vous vos pensee?  Wie waschen Sie ihre Gedanken ?

chaud ? Heiss ?,

froid? Kalt ?

avec adouciceur ? mit Weichspüler?

souvent ? häufig ?

rarement ? selten?

Pas du tout ?? gar nie ????

 

Meine wasche ich, je älter ich werde, leider immer weniger.

Ich wasche sie mit Reisen, mit Büchern, beim Träumen,

besonders aber im Austausch mit Menschen - de autre coulture - anderer Kulturen.

Das Gleiche im Fremden, das Fremde im Gleichen zu finden, - ca ca lave le pensee - das wäscht die Gedanken.

Oft ist es nicht leicht, all den Mief – le rengardes - in den Gedanken loszuwerden, Angst, Depression, Vorurteile, übernommene Vorstellungen aus den Gedanken zu spülen, so dass die Gedanken rein und klar sind - pur et eclair, pratiquement comment neuve - praktisch wie neu.

 Es ist mir eine besondere Freude, heute die Ausstellung zweier Frauen zu eröffnen, deren Lebensweg ich mehr als 20 Jahren kenne.

Sie sind sich 1991 begegnet und wohnen beide in La Chaux de Fonds, einer kleinen Uhrenindustriestadt auf 1000 m in der Westschweiz.

Sie teilen die feministische Weltsicht und ihr Interesse für die Wiederverwertbarkeit in unserer Konsumgesellschaft.

 

In Simone Wiederkehrs Biografie steht einiges: Mutter, Großmutter, Feministin, Sammlerin, Hirtin Suppenköchin Marktfahrerin Kräuterfachfrau....

Neben all dieser Lebenskunst hat sie an Aktionsprojekten in Basel mitgewirkt und stellt seit vielen Jahren Objekte her. In ihrer Querdenkerischen Art stellt sie Gegebenes in Frage, stellt Dinge auf den Kopf, wandelt sie um, gibt ihnen neue Funktionen.

 

Nathalie Bernard bekam erste künstlerische Impulse durch ihren Vater, den sie bei seiner Arbeit als Fotograf und Fotoreporter erlebte. Als Jugendliche wandte sie sich zuerst dem Theater, dann auch anderen Sparten der Kunst zu.

Seit 1991 arbeitet sie neben der Zeichnung auch dreidimensional mit Stein und Ton und arbeitet an verschiedene künstlerischen und sozialen Projekten mit.

Ihr eigenwilliger Blick auf die Dinge hat sie eine Formensprache entwickeln lassen, die sich durch alle Bereiche ihrer künstlerischen Arbeit zieht.

 

Gemeinsam arbeiten sie mit Kindern . Sie bauen große Figuren aus Draht, Stroh, Gips und verstehen sich dabei als „nomadisches Atelier“.

Bei der heutigen Ausstellung haben sie gemeinsam in einem dadaistischen Ansatz die Installation Laverie/der Waschsalon gestaltet, die der Ausstellung den Namen gab.

 

Allors: lavez vos pensee ! waschen sie ihre Gedanken !

 

Sigrid Kofler November 2007