oktober 2014

 

Elisabeth Sitar-Pizutti, Stainz, Fotografie

 

short stories in egypt" sind Momentaufnahmen, entstanden in und um Kairo und Alexandria, die Geschichten erzählen und Impressionen des ägyptischen Alltags widerspiegeln.

 

 

 

Einführung short stories in egypt

 

Wie schon die letzten Jahre ist der Oktobertermin im 20gerhaus der Fotografie gewidmet, ich freue mich, Elisabeth Sitar-Pizzuti und ihr fotografisches Projekt short stories in egypt kurz vorzustellen:

Elisabeth Sitar Pizzuti ist in Ried aufgewachsen, nach der Matura ging sie nach Wien ans Fotokolleg an der Grafischen Hochschule.

Einige Wanderjahre folgten, sie war in verschiedenen Berufen in München, dann in Graz tätig und hat daneben immer auch fotografiert. Seit 2007 lebt sie als selbständige Fotografin in Stainz in der Steiermark.

Doch sie reist auch gern und sie fotografiert gern und verbindet diese Leidenschaften – wobei jedes bereiste Land in vielerlei Hinsicht unterschiedliche Voraussetzungen für das Vorhaben bietet.

Gerade in Ägypten, erzählt Sitar Pizzuti, war es als Frau mit Kamera nicht immer leicht, unauffällig zu agieren, so mussten die Aufnahmen oft spontan und schnell passieren.

Ihr fotografischer Blick ist nicht auf Sehenswürdigkeiten oder Naturschönheiten gerichtet, sie interessiert sich primär für die Menschen und ihr alltägliches Umfeld. Keine Sozialreportage, kein erhobener Zeigefinger, nur die Neugierde auf die Lebensumstände anderer Kulturen und Weltgegenden.

Die Reisefotografie ist über 150 Jahre alt, eine der ersten fotografischen Reisen wurde nach Ägypten unternommen: der Journalist Maxime du Camp reiste - gemeinsam übrigens mit Gustave Flaubert - 1850/51 nach Ägypten, von wo sie über 200 Papiernegative mitbrachten.

Heute leben wir in einer digitalen Bilderflut, aus der nur die Drastischsten ins kollektive Bewusstsein eingehen. Auch leben Fotos heute vorwiegend am Bildschirm, bevor sie im Nirwana des Cyberspace dem Vergessen anheimfallen.

Elisabeth Sitar- Pizzuti hat ihre Fotos gedruckt, und zwar mit Siebdruck auf Holzplatten – ein experimentelles Verfahren, das den Bildern durch diesen lebendigen Hintergrund eine individuelle Objekthaftigkeit verleiht..

Diese poetischen, oft intimen Momentaufnahmen bieten uns Raum, Geschichten rund um diese eingefangenen Impressionen zu erfinden, uns hineinzudenken in die Protagonisten.

Oskar Wilde hat gesagt: „Reisen veredelt den Geist und räumt mit unseren Vorurteilen auf.“

Nur Bildung und gegenseitiges Interesse, nicht Waffenlieferungen werden zum Weltfrieden führen.

 

Sigrid Kofler Oktober 2014