good news

 

Sandra Lafenthaler

Die junge, in Linz lebende Malerin und Zeichnerin richtet unseren Blick auf positive Schlagzeilen.

 

Eröffnung  Do.16.5. 2013, 20 Uhr

Einführung: Sigrid Kofler

Dauer bis 8. Juni

 

 

 

 

 

 

 

Haben sie heute die Vögel singen gehört?

Haben Sie an einem Mitmenschen eine neue, liebenswerte Seite entdeckt?

Haben Sie heute schon von einem tollen Projekt in Afrika erfahren?

Haben Sie bemerkt, dass ihr verstauchter Knöchel eigentlich gar nicht mehr weh tut?

Sind sie heute schon gelobt worden oder haben jemanden gelobt?

Wir sehen heute eine Ausstellung von Sandra Lafenthaler, die ich gerne kurz vorstellen möchte:

Sandra Lafenthaler ist 1980 in Klagenfurt  geboren, in Bad Reichenhall aufgewachsen und hat schon als Jugendliche gemalt und gezeichnet, dann eine Floristinnenlehre abgeschlossen. Danach war sie drauf und dran, eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen, hat dann aber doch die Handelsakademie besucht, danach dann aber an der Akademie für angewandte Kunst in Wien studiert, musste ihr Studium aber nach 2 Jahren krankheitshalber abbrechen.

Sie hat die letzten Jahre in Ried gewohnt und lebt seit vergangenem Herbst als freischaffende Künstlerin in Linz.

Sie zeigt hier im 20gerhaus 2 neue Werkgruppen: eine Serie von Tuschminiaturen, sehr lockere, liebevoll satirische Arbeiten; mit wenigen Strichen oder Schraffuren skizziert sie Menschen und Menschengruppen, Beobachtungen über menschliche Interaktion.

Im großen Raum sehen wir eine Serie von Aquarellen, die der Ausstellung den Namen gab: good news.

Goethe hat gesagt: „In der Welt ist im Grunde des Guten soviel wie des Bösen; weil aber niemand leicht das Gute erdenkt, dagegen jedermann sich einen großen Spaß macht, was Böses zu erfinden und zu glauben, so gibt’s der schlechten Nachrichten so viel. ..

Nichts kann der großen Menschenmasse willkommener sein, als ein Anlass zu solcher Zerstreuung und eine solche Gelegenheit, Tücke und Schadenfreude auf eine bequeme und immer sich erneuernde Weise auszulassen.“

Des Guten soviel wie des Bösen ist in der Welt – wir hören vor allem vom Bösen. Dieser Überhang der schlechten Nachrichten, zB aus bestimmten Entwicklungsländern, führt zu einer verzerrten Weltsicht und macht ängstlich und mutlos .

Sandra Lafenthaler hat in der Flut der schlechten Nachrichten, auf die unsere Medien fokussiert sind, nach positiven Schlagzeilen gesucht. Sie fordert uns alle mit ihren Bildern auf, auch positive Entwicklungen wahrzunehmen. Nicht im Sinne eines selbstsüchtigen „positiv thinking“, auch nicht im Sinne einfacher, demagogischer „Lösungen“.

Auch good news wahrnehmen. – Warum?

Einerseits, gesellschaftlich gesehen der Appell, lösungsorientierter an die heutigen Probleme heranzugehen. Karl Popper hat es sehr rigoros formuliert: „Optimismus ist Pflicht. Man muss sich auf die Dinge konzentrieren, die gemacht werden sollen und für die man verantwortlich ist.“

Andererseits, weil Angst für unsere persönliche Psyche, unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit ungesund ist und den Weg zu Veränderung verstellt.

 

Haben sie heute die Vögel singen gehört?

 

Sigrid Kofler Mai 2013