DEZEMBER / JÄNNER

 

 

kommet zuhauf

 

 

lautet das heurige Motto der schon Tradition gewordenen Dezemberausstellung in der galerie20gerhaus in Ried.

 

 

Die Eröffnung am Donnerstag, den 5. Dezember bereichert Günther Fessl mit improvisierten Akzenten am Klavier.

Einführung: Sigrid Kofler

 

 

Eröffnung: Do.5.12. 2013  20 Uhr

 

Dauer bis 26.1.2014

 

Geöffnet bis 21.12. Do –Sa 10 – 12.30 und 14.30 – 18 Uhr

 

Ab 10.1.2014 Fr 10 – 12 und 15 – 18, Sa 10 – 12 Uhr

 

Kommet zuhauf ! , diese Aufforderung erging diesen Herbst an die Künstlerinnen und Künstler der Galerie, ich bedanke mich sehr herzlich bei allen 27 Teilnehmern für ihre Beiträge. So verschieden wie die Künstlerpersönlichkeiten sind, so unterschiedlich sind sie auch mit dem Motto umgegangen, und diese Vielfalt macht diese jährliche Dezemberausstellung auch heuer wieder zu etwas Besonderem. Danke.

Kommet zuhauf ! Diese Worte kennen die Meisten aus dem bekannte Kirchenlied aus dem 17. Jahrhundert es heisst dort:“ Kommet zuhauf, Psalter und Harfe wacht auf, lasset den Lobgesang hören“ -( Keine Angst, wir müssen es jetzt nicht alle gemeinsam singen), . Ich habe geforscht, das heisst heute gegoogelt: Psalter leitet sich ab von griechisch psallein, betasten, die Saiten zupfen.Es bezeichnet einerseits die Sammlung der Psalmen, der 150 religiösen Lieder des Alten Testaments, andererseits ein Instrument, das Psalter oder Psalterium, ein Saiteninstrument, das als Vorläufer von Zither und Hackbrett gilt, aber auch Cembalo und Clavichord inspiriert hat. Diese musikalische Konnotation des heutigen Abends betont für uns Günter Fessl am Klavier, ich bedanke mich im Namen der galerie sehr herzlich für seinen Beitrag!

Im Mittelalter bedeutete zuhauf ursprünglich zusammen, beieinander, in diesem Sinn des Mottos freu ich mich über diesen Abend, wo wir alle zuhauf kommen. Der Haufen, der Hügel, die Hüfte, auch häufig - sind verwandte Begriffe. Heutzutage wird zuhauf im Sinne von haufenweise, massenhaft, zahlreich, scharenweise verwendet. ,

Kommet zuhauf ! diese etwas scherzhafte Aufforderung, zahlreich zu erscheinen, ohne Hemmungen auch in großen Gruppen einer Einladung zu folgen, richtet sich natürlich auch an die Besucher dieser Ausstellung – auch „lasset den Lobgesang hören“ wünschen wir uns von ihnen.

Kommet zuhauf ! hat mir als Motto auch deshalb gefallen, weil es eine gewisse Großzügigkeit in der Haltung ausdrückt, die uns auch in einem größeren Maßstab als Bewohner der reichen Länder den weniger Begünstigten dieser Welt gegenüber gut anstehen würde.

In diesem Sinn schließe ich sehr unweihnachtlich mit ein paar Zeilen der Internationale:

 

Reinen Tisch macht mit dem Bedränger!

Heer der Sklaven, wache auf!

Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger

Alles zu werden, strömt zuhauf!

 

(aber auch das müssen wir jetzt nicht gemeinsam singen)

Ich wünsche einen interessanten Abend!

 

Sigrid Kofler, Dezember 2013