SEPTEMBER

 

Christine Osterberger

Malerei, Zeichnung, Objekt

Eröffnung Do. 11.9.2014  20 Uhr

Einführung Sigrid Kofler

Musik Christine Osterberger

Dauer bis 30.9.

 

Christine Osterberger aus Riedau zeigt ab 11. September neue Holzschnitt, Pastell- und Mischtechnik- Arbeiten im 20gerhaus. Bekannt als Sängerin, beschäftigt sich Christine Osterberger seit vielen Jahren auch mit Ausdrucksmöglichkeiten in der bildenden Kunst. Gemeinsam mit ihrem Mann betrieb sie viele Jahre die Bäckerschmiede in Riedau als gemeinsames Atelier und Veranstaltungsort, inzwischen arbeitet Sohn Paul als Glaskünstler dort.

 

Die Gefühlswelt steht im Mittelpunkt der vielseitigen Künstlerin, ob sie sich nun mit Farbe oder ihrer Stimme ausdrückt. Bei der Ausstellungseröffnung am 11. September wird sie auch zu hören sein.

 

Eintritt frei!

 

 

Einführung seelenabreibungen

 

Christine Osterberger stammt aus Riedau, wo sie heute noch lebt, sie wurde in eine Bäckerfamilie geboren und machte so erst mal die Konditorlehre. Danach studierte sie in Linz am Brucknerkonservatorium Gesang. Nach dem frühen, plötzlichen Tod des Vaters musste sie den elterlichen Betrieb, die Bäckerei, von einem Tag auf den anderen übernehmen. Ihre Gesangsambitionen waren damit für viele Jahre begraben. In dieser Situation, unter dem Eindruck des Todes ihres Vaters hat sie dafür begonnen, sich mit bildnerischen Mitteln auszudrücken. Seither arbeitet sie kontinuierlich in verschiedenen Techniken, auch die heutige Ausstellung zeigt Zeichnung, Malerei, Druckgrafik und ein Metallobjekt und spannt einen Bogen, auch zeitlich, über ihr vielfältiges Schaffen. Erst Jahre später hat sie den Gesang wieder aufgenommen und sich seither auch als Sopranistin, vor allem als Lied- und Chancon- Interpretin weitum einen Namen gemacht.

Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie viele Jahre lang hochkarätige Jazz- Konzerte und Ausstellungen in der Bäckerschmiede in Riedau veranstaltet, heute nützt ihr Sohn Paul den Raum als Werkstatt für seine Glasarbeiten.

„seelenabreibungen“ nennt Christine Osterberger ihre Ausstellung – sie schöpft aus ihrem Inneren, hinterlässt einen Teil von sich selbst im Werk. Der Begriff der „abreibung“ weist auf die Intensität der Wahrnehmung, fast etwas Schmerzliches hin – könnte aber auch die Befreiung von unnötigen Schichten oder die Aufarbeitung seelischer Verwerfungen bedeuten.

Christine Osterbergers Arbeiten sind daher meist expressiv, sie arbeitet spontan, sucht den kreativen Moment zu nutzen, wo man sich selbst ganz nah kommt und unmittelbar in der Arbeit aufgeht. Der Impuls für die Arbeiten , sagt sie, kommt meist aus positiven Gefühlen – der Freude, der Begeisterung.

Sich auszudrücken mit den Mitteln der Kunst, also jenseits jedes Utilitarismus und jeglicher Sachzwänge, aber auch die Fähigkeit, diese Sprache zu verstehen ist eins der Dinge, die uns zu Menschen machen.

Der Wunsch und die Möglichkeit, unsere Gefühle Anderen zu offenbaren, ist derselbe, ob diese Sprache nun die Poesie, die Malerei oder die Musik ist.

Ich freue mich sehr, dass es KünstlerInnenpersönlichkeiten wie Christine Osterberger bei uns gibt, die das Kulturleben in der Region in unaufdringlich-konstanter Art mitprägen.

 

Sigrid Kofler September 2014